Hi zusammen,
hier ein kleiner Reisebericht von mir auf meiner Offroad Bike tour im Norden Thailands um die Weihnachtszeit 2009.
Vorwort:
Ich habe noch nie eine solche Tour zuvor gemacht gehabt. Meine Offroad Erfahrungen mit Bikes ist gegen null und ich bin seit gut 11 Jahren nicht mehr Motorrad gefahren.
Eigentlich nicht grade die Idealbedingungen um, eine solche Tour zu machen, aber irgendwie reizte es mich nach meiner 4X4 Offroad Tour im April 2009 dieses auch mal mit dem Motorrad zu machen. Ich suchte mich kreuz und quer durchs Internet, konnte aber nicht genau was passendes finden, das genau in meinen Urlaubszeitraum passte.
Über das http://www.GT-Rider.com Forum wurde ich auf http://www.off-roadtours.de aufmerksam gemacht und wurde auch schnell mit dem Guide (Harry) einig über Zeitraum und Verlauf.
Tag 1 19.12.2009 Anreise von Basel nach Chiang Mai
Heute morgen lief ich im Schnee zum Tram mit welchem ich zum Basel Badischer Bahnhof fuhr. Von da aus ging es dann mit dem ICE nach Frankfurt Flughafen.
In Karlsruhe umsteigen und natürlich kam es wie es kommen musste, der Zug hatte ein technisches Problem und musste erst repariert werden. Ich blickte schon nervös zur Uhr, weil ich natürlich wie immer alles ziemlich knapp bemessen hatte.
Nach 30 min setzte er sich aber dann doch in Bewegung und ich kam noch rechtzeitig am Flughafen an.
Ich habe einen Direktflug mit der Thai Airways gebucht, weil dies für mich mit die beste Airline ist und die Bedienung einfach erste Sahne ist. Nach knapp 11 Stunden Flug, kam ich in Bangkok an und flog gleich weiter mit der Bangkok Airways nach Chiang Mai, wo dieser Offroad Trip beginnt.
Bulli .. die Frau von Harry meinem Tour Guide, empfing mich in der Ankunftshalle sehr freundlich in perfektem deutsch und wir liefen zum Taxi und sie teilte mir mit, wie der Tag noch so verlaufen wird.
Ich zeigte Ihr meinen entzündeten Handballen und meinte dass wir vielleicht erstmal schnell in eine Klinik gehen, um diesen behandeln zu lassen.
Hatte mir beim schrauben am Montag, mir die Hand ein klein wenig geklemmt und dieses entzündete sich nun so richtig schön. Toller Start für so eine Tour ... aber die medizinische Versorgung im Land des Lächelns ist wirklich sehr sehr gut, da musste ich mir keinerlei Sorgen machen.
Der Arzt hat mir Antibiotika verschrieben, damit die Entzündung zurückgeht. Ich gleich vor Ort 2 eingeworfen und weiter ging es zum Hotel.
Ich habe eingecheckt und ging erst mal duschen. Das Zimmer hatte mir aber nicht so gefallen und ich konnte problemlos in ein anderes umziehen!
Danach ging ich mit Bulli erst einmal noch ein paar Besorgungen machen und sah mir beim Bike Verleih die KLX 250S an, welche für mich bereits gebucht war.
Ein nagelneues Bike in Kawa grün, nicht gerade übermotorisiert, aber wie sich später zeigte vollkommen ausreichend.
Ich ging nach der Shopping tour erst mal schlafen und wir verabredeten uns auf 20Uhr. So konnte ich wenigstens noch 3 Stunden die Augen zu machen, denn im Flieger ging dies irgendwie nicht so recht!
Um 20 Uhr erwartete mich auch schon Harry mein Tour Guide für die nächsten 8 Tage.
Harry kommt aus Paderborn ist 50 Jahre hat ein kleines Maurer Unternehmen und macht in den Wintermonaten mit seiner Frau zusammen Offroad Trips in Nordthailand. Er ist ein drahtiger und immer gut gelaunter Kerl, der sehr Sympathisch und Kumpelhaft ist. Er empfing mich freundlich in seinem ärmellosen Tarnfarben Shirt und hiess mich in Thailand willkommen.
Er kam gerade von einem 2 Stunden Enduro Rennen, 70km weg von Chiang Mai und erzählte mir vom Rennablauf, während wir zum essen in ein nahe liegendes Restaurant liefen.
Wir assen, wie eigentlich immer in Thailand vorzüglich zu Abend und er schilderte mir den Tourablauf. Morgen war ein erster Testtag angesagt, sprich Motorrad holen, die ganze Ausrüstung aussuchen und anprobieren, sowie eine erste Tour durch das hinterland von Chiang Mai.
Gezeichnet vom Jetlag und Harry von seinem Enduro Rennen, verliessen wir die Bar recht Zeitig und gingen jeder seiner Wege. Ich zurück ins Hotel und Harry mit seiner Frau in sein ca. 12km entferntes Haus.
Tag 2
Pünktlich um 8Uhr kam Harry ins Hotel, um mich abzuholen. Wir gingen zum Bike Shop, holten das Motorrad ab und fuhren zu seinem Haus, wo ich meine Enduroklamotten anprobierte.
Nachdem ich voll gepackt mit Brustpanzer Ellenbogen und Knieschoner da stand und mich im Spiegel betrachtete, musste ich erst mal loslachen, weil ich aussah wie ein Papagei ... egal Helm und Brille aufgesetzt noch ein Täschchen ans Bike montiert und los ging es.
Die ersten paar Kilometer, waren mehr oder weniger nur Feldwege und leichte Hügel, um mit dem Bike vertraut zu werden und eventuelle Einstellungen noch vorzunehmen, falls von Nöten.
Da ich ja keinerlei Enduro Erfahrungen habe, fand ich es toll sich erst da mal locker dran gewöhnen zu können, ohne dass Langeweile aufkam. Nach einer Zeit machten wir Mittagspause und Harry meinte, dass sich Leute schon dümmer angestellt hätten und ich das doch recht ordentlich machen würde.
Nach einer feinen Nudelsuppe mit Schweinefleisch fuhren wir weiter und Harry meinte das es jetzt dann los gehen wird mit richtig fahren. Es gäbe zwei Möglichkeiten, die Tour an diesem Tage fortzusetzen. Die normale Tour, die er eigentlich immer mit den "Anfängern" macht, oder die "Grobe" Tour die es wirklich in sich hat und er das noch nie mit einem Anfänger gefahren ist ... zumindest nicht am Probetag.
Na 3-mal dürft Ihr raten, welche wir gemacht haben .... aber nicht weil ich Ihn dazu gedrängt habe ... im Gegenteil ich meinte ... "Du bist der Guide, Du musst wissen was Du mir zutrauen tust oder nicht, ich überlasse es Dir". Harry meinte ... "ja Du machst das ja schon ganz gut hier und ich denke Du könntest das schaffen, aber das wird verdammt hart das kann ich Dir sagen und vor allem dauert es ewig lange, bis wir wieder auf eine normale Strasse kommen".
Ich zuckte mit den Schultern und meinte.. "sag Du mir ist es egal".
Harry dachte noch mal kurz nach und gab Gas in Richtung der Mörderstrecke. Am Anfang war noch alles easy und dann hielten wir noch mal kurz an und Harry meinte ... "so jetzt nimm noch mal schnell einen richtigen Schluck aus dem Cammelback (Rucksack mit Trinkblase und Wasser gefüllt), denn jetzt ist 2 Stunden Hardcore angesagt."
Ich das Ding auf Ex leer gemacht und Harry hinterher.
Nun ging es los, auf sandigem Untergrund, der wirklich sehr sehr schwierig zu fahren ist. Es ging auch nicht lange und ich schmiss das Bike zum ersten Mal in den Sand. Ich war nicht schnell unterwegs sondern fiel mehr oder weniger im Stand um, da das Vorderrad wegrutschte. Fluchend richtete ich das Bike wieder auf und joggelte auf dem Anlasser rum, bis sie endlich wieder anlief und weiter ging es.
Als der verflixte Sand endlich mal fertig war, ging es durch einen Fluss und hinten dran gleich Steil eine Böschung hinauf. Ups, ich erst mal leicht irritiert und schaute Harry zu wie er da mühelos die Böschung hoch fuhr, mit noch einem kleinen abschliessenden Sprung. Ich also tief geschluckt, gas gegeben durch den Fluss, Gewicht nach vorne und Vollgas die Böschung hoch. Bei mir sah das weit aus weniger elegant aus als bei Harry, aber ich scharrte mich grade eben noch so durch den sandigen Boden.
Es wurde auf jedenfalls immer härter und härter, viel mehr als ich mir vorgestellt habe, aber irgendwie kam ich immer und überall durch und hoch. Hier und da legte ich das Motorrad zur Seite und 2-mal flog ich auch in diesen tiefen Spurrillen hin, weil mir das Vorderrad weg ging.
Nach ca. 30min als ich mich so langsam eingefahren hatte aber mit den Kräften schon kurz vor Reserve war, hatte Harry einen Plattfuss.
Gott sei dank dachte ich ins geheim, jetzt kann ich mich wenigsten ein bissel erholen, bevor er wieder wie von der Tarantel gestochen zwischen den Bäumen durch Flüsse und die steilsten Berge hoch düst.
Ich hatte dummerweise unter meinem Enduro Shirt noch mein T-shirt an und mir lief das Wasser runter. Also Chance Nutzen, wenn Harry ausser Gefecht ist und das Zeug erst mal ausziehen und abkühlen.
Harry bereitete derweil sein Werkzeug, das er ständig um den Bauch trug und ca. 15kg hat, vor und wir stellten zusammen das Bike an einen Baum, damit er das Rad ausbauen konnte.
Ich kämpfte derweil mit dem sperrigen Brust und Rückenpanzer und versuchte verzweifelt das Shirt wieder alleine über den Panzer zu ziehen, aber keine Chance. Derweil war Harry mit dem Wechsel schon fast fertig und ich war immer noch wie in einer Zwangsjacke. Ich lies es dann sein, und half Ihm den Reifen wieder auf die Felge zu bekommen und das Rad einzubauen.
Als er den Reifen wieder aufpumpen wollte, merkten wir das der neue Schlauch auch defekt war und mussten das Rad wieder ausbauen und den Reifen erneut von der Felge.
Nun hatten wir nur noch einen vorderen Schlauch dabei, der von der Grösse her eigentlich nicht passt ... eigentlich, aber Fluchs war der zweite Schlauch im Reifen und das Rad montiert und weiter ging es. Da wir durch den Platte ca. 1 Stunde verloren hatten, mussten wir umkehren, da wir es sonst nicht mehr geschafft hätten bei Tageslicht anzukommen.
Ich war nicht wirklich böse drum das wir umdrehten, denn ich war ehrlich gesagt fahrerisch einige Male an meine Grenzen gestossen und noch weiter 1,5 Stunden unter noch viel schwierigeren und härteren Bedingungen am ersten Tag ... nene das hat mir gereicht ... mir schon aber Harry nicht
Als wir endlich wieder auf asphaltierter Strasse waren, fingen Harrys Augen schon wieder an den Wegrand zu scannen um irgendwo eine Einfahrt ins Dickicht zu finden. Es ging auch nicht lange und Harry bog ab in den Wald und wie kann es auch anders sein, der Untergrund war sandig ohne Ende und der erste Sturz war nach 10min auch wieder fällig wiederum nicht schlimm, weil ich das Tempo ziemlich raus nahm, was sich aber später als Fehler und auch mit Grund meiner Stürze im Sand erwies. Jetzt war es nicht mehr so Trial mässig wie die Hardcorestrecke, sondern mehr flüssig und es machte einen Affen Spass da durchzuheizen.
Eine letzte tiefe Rinne wurde mir zwar noch mal zum Verhängnis und dabei litt auch der Geradeauslauf des Bikes und der Lenker stand ein bissel schief, sonst nix weiter ... ich wieder drauf auf den Bock und Harry gesucht, der ein paar 100m weiter mir schon entgegengelaufen kam. Kurz Hebel und Gabel gerichtet und weiter ging es, aber jetzt auf festerem Untergrund und es machte mega Spass.
Nachdem wir wieder die Strasse erreichten, brauchten wir noch eine halbe Stunde bis wir an seinem Haus ankamen. Ich stellte das Motorrad bei im in den Schopf und begutachtete es erst einmal rings rum. Irgendwie sag es genauso aus wie die ganzen zerkratzten KLX die ich bei der Vermietung gesehen hatte und ich überlegte mir, ob es nicht eventuell klüger gewesen wäre, so eine optisch nicht mehr ganz so tau frische Maschine zu nehmen, anstatt sich die neuste und schönste Maschine rauszusuchen.
Anyway ich bin Versichert und der Selbstbehalt von 100 oder 200€, hatte ich eh schon mit eingeplant.
Na ja, der Zustand der Maschine wird sich definitiv in den kommenden 7 Tagen nicht wirklich verbessern, denn es ist schon wirklich verdammt anspruchsvoll!
Die Offroad Tour die ich im April mit einem SUV gemacht hatte, war geradezu eine Kaffeefahrt im Gegensatz zu dem was ich alleine hier am ersten Tag erlebt habe. Meine Herren, war das anstrengend und anspruchsvoll und ich war teilweise schon mit mir selber, der Strecke und allem überfordert und die "nur" 22 PS der Maschine, waren so schnell vergessen das glaubt man gar nicht.
Aber ich wäre nicht der Michael, wenn ich nicht schon einen Weg gefunden hätte das Teil zu tunen. Die Dinger haben eine elektronische Drossel drin, welche die Gänge 4,5,6 drosselt und man so auch nur auf 110kmh Top Speed kommt. Einen Draht duch zwicken und ein Kabel mit dem anderen verbinden und Fluchs läuft die Mühle knappe 135kmh. Immer noch nicht der burner, aber ich bin heute im Gelände teilweise mit 20 oder 30 über Steine durch Flüsse und so gefahren und fand das schon sau schnell
So das war’s von Tag 2 und morgen geht es dann auf unsere 7 tägige Tour. Ich frag mich nur wie das noch werden wird nach diesem Tag? Gut ich bin am ende schon viel sicherer und auch schneller geworden, aber Anyway ... es war hart ... aber genau so wollte ich es und kein Weichspühlerprogramm. Ich freue mich und gehe jetzt erst mal schlafen.
hier ein kleiner Reisebericht von mir auf meiner Offroad Bike tour im Norden Thailands um die Weihnachtszeit 2009.
Vorwort:
Ich habe noch nie eine solche Tour zuvor gemacht gehabt. Meine Offroad Erfahrungen mit Bikes ist gegen null und ich bin seit gut 11 Jahren nicht mehr Motorrad gefahren.
Eigentlich nicht grade die Idealbedingungen um, eine solche Tour zu machen, aber irgendwie reizte es mich nach meiner 4X4 Offroad Tour im April 2009 dieses auch mal mit dem Motorrad zu machen. Ich suchte mich kreuz und quer durchs Internet, konnte aber nicht genau was passendes finden, das genau in meinen Urlaubszeitraum passte.
Über das http://www.GT-Rider.com Forum wurde ich auf http://www.off-roadtours.de aufmerksam gemacht und wurde auch schnell mit dem Guide (Harry) einig über Zeitraum und Verlauf.
Tag 1 19.12.2009 Anreise von Basel nach Chiang Mai
Heute morgen lief ich im Schnee zum Tram mit welchem ich zum Basel Badischer Bahnhof fuhr. Von da aus ging es dann mit dem ICE nach Frankfurt Flughafen.
In Karlsruhe umsteigen und natürlich kam es wie es kommen musste, der Zug hatte ein technisches Problem und musste erst repariert werden. Ich blickte schon nervös zur Uhr, weil ich natürlich wie immer alles ziemlich knapp bemessen hatte.
Nach 30 min setzte er sich aber dann doch in Bewegung und ich kam noch rechtzeitig am Flughafen an.
Ich habe einen Direktflug mit der Thai Airways gebucht, weil dies für mich mit die beste Airline ist und die Bedienung einfach erste Sahne ist. Nach knapp 11 Stunden Flug, kam ich in Bangkok an und flog gleich weiter mit der Bangkok Airways nach Chiang Mai, wo dieser Offroad Trip beginnt.
Bulli .. die Frau von Harry meinem Tour Guide, empfing mich in der Ankunftshalle sehr freundlich in perfektem deutsch und wir liefen zum Taxi und sie teilte mir mit, wie der Tag noch so verlaufen wird.
Ich zeigte Ihr meinen entzündeten Handballen und meinte dass wir vielleicht erstmal schnell in eine Klinik gehen, um diesen behandeln zu lassen.
Hatte mir beim schrauben am Montag, mir die Hand ein klein wenig geklemmt und dieses entzündete sich nun so richtig schön. Toller Start für so eine Tour ... aber die medizinische Versorgung im Land des Lächelns ist wirklich sehr sehr gut, da musste ich mir keinerlei Sorgen machen.
Der Arzt hat mir Antibiotika verschrieben, damit die Entzündung zurückgeht. Ich gleich vor Ort 2 eingeworfen und weiter ging es zum Hotel.
Ich habe eingecheckt und ging erst mal duschen. Das Zimmer hatte mir aber nicht so gefallen und ich konnte problemlos in ein anderes umziehen!
Danach ging ich mit Bulli erst einmal noch ein paar Besorgungen machen und sah mir beim Bike Verleih die KLX 250S an, welche für mich bereits gebucht war.
Ein nagelneues Bike in Kawa grün, nicht gerade übermotorisiert, aber wie sich später zeigte vollkommen ausreichend.
Ich ging nach der Shopping tour erst mal schlafen und wir verabredeten uns auf 20Uhr. So konnte ich wenigstens noch 3 Stunden die Augen zu machen, denn im Flieger ging dies irgendwie nicht so recht!
Um 20 Uhr erwartete mich auch schon Harry mein Tour Guide für die nächsten 8 Tage.
Harry kommt aus Paderborn ist 50 Jahre hat ein kleines Maurer Unternehmen und macht in den Wintermonaten mit seiner Frau zusammen Offroad Trips in Nordthailand. Er ist ein drahtiger und immer gut gelaunter Kerl, der sehr Sympathisch und Kumpelhaft ist. Er empfing mich freundlich in seinem ärmellosen Tarnfarben Shirt und hiess mich in Thailand willkommen.
Er kam gerade von einem 2 Stunden Enduro Rennen, 70km weg von Chiang Mai und erzählte mir vom Rennablauf, während wir zum essen in ein nahe liegendes Restaurant liefen.
Wir assen, wie eigentlich immer in Thailand vorzüglich zu Abend und er schilderte mir den Tourablauf. Morgen war ein erster Testtag angesagt, sprich Motorrad holen, die ganze Ausrüstung aussuchen und anprobieren, sowie eine erste Tour durch das hinterland von Chiang Mai.
Gezeichnet vom Jetlag und Harry von seinem Enduro Rennen, verliessen wir die Bar recht Zeitig und gingen jeder seiner Wege. Ich zurück ins Hotel und Harry mit seiner Frau in sein ca. 12km entferntes Haus.
Tag 2
Pünktlich um 8Uhr kam Harry ins Hotel, um mich abzuholen. Wir gingen zum Bike Shop, holten das Motorrad ab und fuhren zu seinem Haus, wo ich meine Enduroklamotten anprobierte.
Nachdem ich voll gepackt mit Brustpanzer Ellenbogen und Knieschoner da stand und mich im Spiegel betrachtete, musste ich erst mal loslachen, weil ich aussah wie ein Papagei ... egal Helm und Brille aufgesetzt noch ein Täschchen ans Bike montiert und los ging es.
Die ersten paar Kilometer, waren mehr oder weniger nur Feldwege und leichte Hügel, um mit dem Bike vertraut zu werden und eventuelle Einstellungen noch vorzunehmen, falls von Nöten.
Da ich ja keinerlei Enduro Erfahrungen habe, fand ich es toll sich erst da mal locker dran gewöhnen zu können, ohne dass Langeweile aufkam. Nach einer Zeit machten wir Mittagspause und Harry meinte, dass sich Leute schon dümmer angestellt hätten und ich das doch recht ordentlich machen würde.
Nach einer feinen Nudelsuppe mit Schweinefleisch fuhren wir weiter und Harry meinte das es jetzt dann los gehen wird mit richtig fahren. Es gäbe zwei Möglichkeiten, die Tour an diesem Tage fortzusetzen. Die normale Tour, die er eigentlich immer mit den "Anfängern" macht, oder die "Grobe" Tour die es wirklich in sich hat und er das noch nie mit einem Anfänger gefahren ist ... zumindest nicht am Probetag.
Na 3-mal dürft Ihr raten, welche wir gemacht haben .... aber nicht weil ich Ihn dazu gedrängt habe ... im Gegenteil ich meinte ... "Du bist der Guide, Du musst wissen was Du mir zutrauen tust oder nicht, ich überlasse es Dir". Harry meinte ... "ja Du machst das ja schon ganz gut hier und ich denke Du könntest das schaffen, aber das wird verdammt hart das kann ich Dir sagen und vor allem dauert es ewig lange, bis wir wieder auf eine normale Strasse kommen".
Ich zuckte mit den Schultern und meinte.. "sag Du mir ist es egal".
Harry dachte noch mal kurz nach und gab Gas in Richtung der Mörderstrecke. Am Anfang war noch alles easy und dann hielten wir noch mal kurz an und Harry meinte ... "so jetzt nimm noch mal schnell einen richtigen Schluck aus dem Cammelback (Rucksack mit Trinkblase und Wasser gefüllt), denn jetzt ist 2 Stunden Hardcore angesagt."
Ich das Ding auf Ex leer gemacht und Harry hinterher.
Nun ging es los, auf sandigem Untergrund, der wirklich sehr sehr schwierig zu fahren ist. Es ging auch nicht lange und ich schmiss das Bike zum ersten Mal in den Sand. Ich war nicht schnell unterwegs sondern fiel mehr oder weniger im Stand um, da das Vorderrad wegrutschte. Fluchend richtete ich das Bike wieder auf und joggelte auf dem Anlasser rum, bis sie endlich wieder anlief und weiter ging es.
Als der verflixte Sand endlich mal fertig war, ging es durch einen Fluss und hinten dran gleich Steil eine Böschung hinauf. Ups, ich erst mal leicht irritiert und schaute Harry zu wie er da mühelos die Böschung hoch fuhr, mit noch einem kleinen abschliessenden Sprung. Ich also tief geschluckt, gas gegeben durch den Fluss, Gewicht nach vorne und Vollgas die Böschung hoch. Bei mir sah das weit aus weniger elegant aus als bei Harry, aber ich scharrte mich grade eben noch so durch den sandigen Boden.
Es wurde auf jedenfalls immer härter und härter, viel mehr als ich mir vorgestellt habe, aber irgendwie kam ich immer und überall durch und hoch. Hier und da legte ich das Motorrad zur Seite und 2-mal flog ich auch in diesen tiefen Spurrillen hin, weil mir das Vorderrad weg ging.
Nach ca. 30min als ich mich so langsam eingefahren hatte aber mit den Kräften schon kurz vor Reserve war, hatte Harry einen Plattfuss.
Gott sei dank dachte ich ins geheim, jetzt kann ich mich wenigsten ein bissel erholen, bevor er wieder wie von der Tarantel gestochen zwischen den Bäumen durch Flüsse und die steilsten Berge hoch düst.
Ich hatte dummerweise unter meinem Enduro Shirt noch mein T-shirt an und mir lief das Wasser runter. Also Chance Nutzen, wenn Harry ausser Gefecht ist und das Zeug erst mal ausziehen und abkühlen.
Harry bereitete derweil sein Werkzeug, das er ständig um den Bauch trug und ca. 15kg hat, vor und wir stellten zusammen das Bike an einen Baum, damit er das Rad ausbauen konnte.
Ich kämpfte derweil mit dem sperrigen Brust und Rückenpanzer und versuchte verzweifelt das Shirt wieder alleine über den Panzer zu ziehen, aber keine Chance. Derweil war Harry mit dem Wechsel schon fast fertig und ich war immer noch wie in einer Zwangsjacke. Ich lies es dann sein, und half Ihm den Reifen wieder auf die Felge zu bekommen und das Rad einzubauen.
Als er den Reifen wieder aufpumpen wollte, merkten wir das der neue Schlauch auch defekt war und mussten das Rad wieder ausbauen und den Reifen erneut von der Felge.
Nun hatten wir nur noch einen vorderen Schlauch dabei, der von der Grösse her eigentlich nicht passt ... eigentlich, aber Fluchs war der zweite Schlauch im Reifen und das Rad montiert und weiter ging es. Da wir durch den Platte ca. 1 Stunde verloren hatten, mussten wir umkehren, da wir es sonst nicht mehr geschafft hätten bei Tageslicht anzukommen.
Ich war nicht wirklich böse drum das wir umdrehten, denn ich war ehrlich gesagt fahrerisch einige Male an meine Grenzen gestossen und noch weiter 1,5 Stunden unter noch viel schwierigeren und härteren Bedingungen am ersten Tag ... nene das hat mir gereicht ... mir schon aber Harry nicht
Als wir endlich wieder auf asphaltierter Strasse waren, fingen Harrys Augen schon wieder an den Wegrand zu scannen um irgendwo eine Einfahrt ins Dickicht zu finden. Es ging auch nicht lange und Harry bog ab in den Wald und wie kann es auch anders sein, der Untergrund war sandig ohne Ende und der erste Sturz war nach 10min auch wieder fällig wiederum nicht schlimm, weil ich das Tempo ziemlich raus nahm, was sich aber später als Fehler und auch mit Grund meiner Stürze im Sand erwies. Jetzt war es nicht mehr so Trial mässig wie die Hardcorestrecke, sondern mehr flüssig und es machte einen Affen Spass da durchzuheizen.
Eine letzte tiefe Rinne wurde mir zwar noch mal zum Verhängnis und dabei litt auch der Geradeauslauf des Bikes und der Lenker stand ein bissel schief, sonst nix weiter ... ich wieder drauf auf den Bock und Harry gesucht, der ein paar 100m weiter mir schon entgegengelaufen kam. Kurz Hebel und Gabel gerichtet und weiter ging es, aber jetzt auf festerem Untergrund und es machte mega Spass.
Nachdem wir wieder die Strasse erreichten, brauchten wir noch eine halbe Stunde bis wir an seinem Haus ankamen. Ich stellte das Motorrad bei im in den Schopf und begutachtete es erst einmal rings rum. Irgendwie sag es genauso aus wie die ganzen zerkratzten KLX die ich bei der Vermietung gesehen hatte und ich überlegte mir, ob es nicht eventuell klüger gewesen wäre, so eine optisch nicht mehr ganz so tau frische Maschine zu nehmen, anstatt sich die neuste und schönste Maschine rauszusuchen.
Anyway ich bin Versichert und der Selbstbehalt von 100 oder 200€, hatte ich eh schon mit eingeplant.
Na ja, der Zustand der Maschine wird sich definitiv in den kommenden 7 Tagen nicht wirklich verbessern, denn es ist schon wirklich verdammt anspruchsvoll!
Die Offroad Tour die ich im April mit einem SUV gemacht hatte, war geradezu eine Kaffeefahrt im Gegensatz zu dem was ich alleine hier am ersten Tag erlebt habe. Meine Herren, war das anstrengend und anspruchsvoll und ich war teilweise schon mit mir selber, der Strecke und allem überfordert und die "nur" 22 PS der Maschine, waren so schnell vergessen das glaubt man gar nicht.
Aber ich wäre nicht der Michael, wenn ich nicht schon einen Weg gefunden hätte das Teil zu tunen. Die Dinger haben eine elektronische Drossel drin, welche die Gänge 4,5,6 drosselt und man so auch nur auf 110kmh Top Speed kommt. Einen Draht duch zwicken und ein Kabel mit dem anderen verbinden und Fluchs läuft die Mühle knappe 135kmh. Immer noch nicht der burner, aber ich bin heute im Gelände teilweise mit 20 oder 30 über Steine durch Flüsse und so gefahren und fand das schon sau schnell
So das war’s von Tag 2 und morgen geht es dann auf unsere 7 tägige Tour. Ich frag mich nur wie das noch werden wird nach diesem Tag? Gut ich bin am ende schon viel sicherer und auch schneller geworden, aber Anyway ... es war hart ... aber genau so wollte ich es und kein Weichspühlerprogramm. Ich freue mich und gehe jetzt erst mal schlafen.